1. Boxberger Frauenforum

Frauen mobilisieren sich

Partnerschaftliches Familienmodell als Zukunftsentwurf 

Frauen diskutieren mit der Familienpolitikerin Ingrid Blank / Neue Modelle sind gefragt 

Die Lebens- und Berufswelt von Frauen hat sich im ausgehenden 20. Jahrhundert wesentlich verändert:
Neben der Erfüllung in der Familie tritt für viele Frauen auch die berufliche Lebensplanung immer stärker in den Vordergrund. Viele Fragen zur weiteren Gleichberechtigung von Frau und Mann erscheinen heute noch ungeklärt. Auf Anregung von Dr. Renate Heinisch hat sich deshalb in Boxberg das Frauenforumgegründet, das in einer lockeren Veranstaltungsfolge wesentliche Aspekte der Lebenswelt von Frauen gerade auch im Ländlichen Raum beleuchten will. 

Auf Einladung von Dr. Renate Heinisch konnte zum 1. Boxberger Frauenforum bereits eine prominente Gesprächspartnerin gewonnen werden: Die CDU-Landtagsabgeordnete Ingrid Blank aus Karlsruhe ist familien- und drogenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und kompetente Ansprechpartnerin für alle Frauenfragen. Bei Kaffee und Kuchen quasi als Gegenentwurf zu den männlichen Netzwerken wurde Frau mit aktuellen Fragen der Frauen- und Familienpolitik vertraut gemacht und ausgiebig diskutiert. 

Das die Frau von heute ein anderes Selbstbewußtsein hat wie noch die Elterngeneration liegt nach Ansicht von Ingrid Blank neben einer verbesserten schulischen und beruflichen Ausbildung vor allem auch in dem Anstieg der Erwerbsquote bei Frauen und einer Veränderung der traditionellen Familienstrukturen begründet: Frau definiert ihr Leben heute nicht mehr allein an den Erfordernissen der Familienplanung, sondern sucht Selbstverwirklichung ein Stück weit auch in der beruflichen oder ehrenamtlichen Umwelt. Dabei werde Mann mit einer emanzipierten Frau konfrontiert. Daß dies nicht immer ohne Spannungen abgehe, liegt unter anderem auch an der Gestaltung der Lebensumwelt für Familien gegründet: Blank kritisiert hier die noch nicht ausreichende Flexibilität von Arbeitszeiten und Kinderbetreuungszeiten, die eine sinnvolle Arbeitsteilung der Familienarbeit zwischen Mann und Frau oft unmöglich mache. 

Deshalb seien vor allem partnerschaftliche Familienmodelle gefragt, die die Erwerbswelt und die Familienwelt zugunsten einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermögliche. Gerade große Firmen in Baden-Württemberg wie etwa SAP nehmen hier eine Vorreiterrolle ein, die nicht zuletzt auch den Männern die Möglichkeit gebe, die Entwicklung und Erziehung ihrer Kinder aktiv mit zu gestalten. Klar werde dabei auch, daß viele Unternehmen bereits den „weichen“ Wirtschaftsfaktor einer intakten Familie erkannt hätten. In mittelständischen Betrieben zeigen sich hier dagegen oft noch erhebliche Defizite, denen es auch durch die Schaffung von weiteren politischen Rahmenbedingungen entgegen zusteuern gilt. 

In der anschließenden Diskussion wurden zahlreiche Themen u.a. zu den Bereichen Frau und Beruf, Wiedereinstiegshilfen nach der Kinderpause und die Frage nach einer grundsätzlichen Familienrente diskutiert. Einig war sich Frau schließlich mit dem Wunsch nach einer Fortführung des Boxberger Frauenforums zum weiteren Erfahrungsaustausch, wozu die Organisatorin des 1. Boxberger Frauenforums Dr. Renate Heinisch erklärt hat, daß „weitere interessante Veranstaltungen zu Frauenfragen“ sich bereits in Planung befinden.

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